Unsere Forschung
Erwerb orthografischen Wissens bei deutsch- und mehrsprachigen Kindern
Dissertant: Lukas Hauser
Betreuende: Karin Landerl, Ferenc Kemeny, Konstanze Edtstadler, Anna Steiner
Wie ist orthografisches Wissen bei deutsch- und mehrsprachigen Kindern organisiert?
Welche Herausforderungen stellen sich zweisprachigen Kindern beim Lese- und Schriftspracherwerb?
Kinder lernen bereits früh, welche Buchstabenmuster in einer Orthografie häufig vorkommen und welche nicht. Dieses orthografische Wissen unterstützt sie beim effizienten und schnellen Lesen, da bekannte Wörter direkt aus dem orthografischen Lexikon abgerufen werden können. Aber wie gestaltet sich der Aufbau dieses Wissens, wenn mehrere Sprachen gleichzeitig gelernt werden? Konkurrieren verschiedene Sprachen, wenn Buchstabenmuster in der einen Sprache häufig, aber in der anderen Sprache selten vorkommen? In diesem Projekt untersuchen wir die Entwicklung des orthografischen Wissens bei deutsch- und mehrsprachigen Kindern und mögliche Herausforderungen, die sich zweisprachigen Kindern stellen, mit dem Ziel, hilfreiche Grundlagen für die Umsetzung im allgemeinen Leseunterricht und speziell der Leseförderung für zwei große Migrationsgruppen (Deutsch-BKS und Deutsch-Türkisch) zu schaffen.
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SoLe-Les: Sozial-emotionales Lernen und Lesen in der zweiten Klasse fördern
Dissertantin: Andrea Kogler
Betreuende: Barbara Gasteiger-Klicpera, Lisa Paleczek, Katharina Prinz, Konstanze Edtstadler
Wie können Schüler:innen mit Leseschwierigkeiten und sozial-emotionalen Schwierigkeiten gezielt gefördert werden?
Wie können sozial-emotionale Fähigkeiten bei Schüler:innen im Volksschulalter gemessen werden?
Schüler:innen mit Leseschwierigkeiten sind häufig von zusätzlichen Schwierigkeiten in der sozial-emotionalen Entwicklung betroffen. Das Projekt SoLe-Les hat zum Ziel, diese Schüler:innen gezielt durch ein Lesetraining und durch die Förderung der sozial-emotionalen Fähigkeiten zu unterstützen. Im von Dezember 2024 bis Mai 2025 wird eine Intervention zur Förderung der sozial-emotionalen Fähigkeiten und der Lesefähigkeiten bei Zweitklässler:innen mit Leseschwierigkeiten eingesetzt und evaluiert. Begleitende Fortbildungen für Lehrkräfte sollen Herausforderungen von Schüler:innen mit Leseschwierigkeiten thematisierenden und den gezielten Einsatz des sozial-emotionalen Lernens erleichtern. Um die sozial-emotionalen Fähigkeiten der Schüler:innen zu messen, wird in der ersten Projektphase ein Screening zur Erfassung sozial-emotionaler Fähigkeiten (GraSEF) entwickelt, das nach dem Projekt frei verfügbar gemacht wird.
Weitere Informationen zum Projekt
- Informationsfolien für Eltern über das Projekt
- Projektablauf der Förderung (Interventionsstudie)
Förderung der Wortlesefertigkeit von Schüler:innen mit intellektueller Beeinträchtigung
Dissertant: Maximilian Barth
Betreuende: Timo Lüke, Jürgen Wilbert, Renate Straßegger-Einfalt, Martina Kalcher
Wie können wir Schüler:innen mit intellektueller Beeinträchtigung beim Wortleseerwerb bestmöglich unterstützen?
Welche Interventionen zur Verbesserung der Wortlesefertigkeit sind wirksam?
In diesem Teilprojekt geht es um Interventionen zur Verbesserung der Wortlesefertigkeit von Schüler:innen mit intellektueller Beeinträchtigung. Wir möchten herausfinden, von welchen Leseförderungen Schüler:innen mit intellektueller Beeinträchtigung besonders profitieren. Konkret steht folgende Frage im Mittelpunkt: Wie wirksam sind Interventionen zur Förderung des logographischen (Sight Word Instruction) und des alphabetischen (Phonics Instruction) Lesens? Zudem untersuchen wir, welche Schüler:innen- und Interventionsmerkmale die Interventionseffekte beeinflussen. Es geht also grundsätzlich um die Frage, welche Interventionen, für wen und unter welchen Bedingungen wirksam sind. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen Lehrpersonen bei der Suche nach geeigneten Förderstrategien helfen.
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DiWoLes: Individualisierung in der Leseverständnis- und Wortschatzdidaktik im inklusiven Klassensetting durch bestehende digitale Tools
Dissertantin: Elisabeth Herunter
Betreuende: Susanne Seifert, Klaus-Börge Boeckmann, Anna Steiner, Konstanze Edtstadler
In welcher Form, wie häufig und mit welchem Ziel werden digitale Anwendungen in der Differenzierung der Lesedidaktik in der Primarstufe derzeit eingesetzt?
Wie müssen Fortbildungen für Lehrpersonen konzipiert sein, um (KI-basierte) digitale Anwendungen zur Differenzierung im Leseverständnis einzusetzen und dadurch eine Erleichterung für Schüler:innen und Lehrpersonen zu erzielen?
Das Teilprojekt DiWoLes versucht in der ersten Phase die Häufigkeit, die Auswahl und die didaktischen Hintergründe des derzeitigen Einsatzes digitaler Tools in der Leseverständnisförderung durch Primartsufenpädagog:innen mittels Online-Fragebogen zu erheben. Gleichzeitig werden Bedarfe an digitale Anwendungen zur besseren Differenzierung in heterogenen Klassenzimmern ermittelt. Auf Erkenntnissen dieser Erhebung basiert die darauffolgende, mehrteilige Fortbildungsreihe für Pädagog:innen. Die Umsetzbarkeit, Praktikabilität, Anwendung und Unterstützung des Einsatzes ausgewählter, kostenfreier (KI basierter) Anwendungen wird von den Pädagog:innen jeweils zwischen den Ausbildungsmodulen auf Schüler:innenseite und Pädagog:innenseite evaluiert. Zusätzlich wird das Format der Fortbildung hinsichtlich Transfers der Inhalte und der Anwendung digitaler Tools in der Unterstützung einer differenzierten Lesedidaktik formativ und summativ überprüft.
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EFADIL: Elemente fachintegrierten digitalen inklusiven Leseunterrichts
Dissertant: Fabian Feyertag
Betreuende: Lisa Paleczek, Susanne Seifert, Susanne Herker, Elisabeth Stabler
Welche Chancen, aber auch Herausforderungen eröffnen sich in einem digitalen inklusiven Leseunterricht?
Welche Elemente unterstützen Schüler:innen in der Förderung der Lesekompetenz und im Wissenserwerb?
Dieses Fragenfeld skizziert das Forschungsprojekt EFADIL – Elemente fachintegrierten digitalen inklusiven Leseunterrichts zu den Lernbereichen „Nachhaltigkeit“ und „Gemeinschaft“ in der dritten Klasse der Volksschule. Dazu werden im ersten Teilprojekt Differenzierungs- und Individualisierungspraktiken sowie Bedarfe von österreichischen Primarstufenpädagog*innen mittels einer Online-Fragebogenstudie erhoben. Darauf aufbauend, kommt es im nächsten Schritt zur Entwicklung und Erprobung von differenzierten digitalen Lesematerialien mit unterschiedlichen verständnisförderlichen Elementen (Glossarwörter, Lesestrategien, kooperativen Methoden, Audiodateien) im inklusiven Unterricht. Die Materialien werden im Anschluss des Projektes nach dem Open Acess-Prinzip zur Verfügung gestellt und die Ergebnisse sollen darüber Auskunft geben, welche Elemente bzw. Kombinationen in der Erstellung von digitalen Lesematerialien am lernförderlichsten sind.
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PhyVerBEr - Physik verstehen, beschreiben und erklären
Dissertantin: Iris Knapp
Betreuende: Klaus-Börge Boeckmann, Susanne Seifert, Lisa Paleczek
Welche sprachlichen Anforderungen in Form von sprachlichen Operatoren stellt der Lehrplan für das Pflichtfach Physik in Österreich an die Lernenden und inwieweit spiegeln sich diese in Leseaufgaben und den dazugehörigen Anweisungen in Physiklehrbüchern für die 6. Klasse wider?
Welche Rolle spielen Lesen und sprachliche Operatoren für Lehrkräfte im Physikunterricht?
Dieses Forschungsprojekt untersucht die Bedeutung sprachlicher Handlungsaufforderungen (sprachlicher Operatoren) sowie die Rolle des Lesens im Physikunterricht. Zu diesem Zweck erfolgt zunächst eine Analyse des aktuellen Lehrplans und der Physikschulbücher. Anschließend wird eine Befragung von Physiklehrkräften durchgeführt, um zu erheben, welche Relevanz der Lehrplan, das Lesen und die Sprache allgemein in ihrem Unterricht haben. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen zur Weiterentwicklung der Unterrichtspraxis beitragen und theoretische Erkenntnisse zur gegenwärtigen Bedeutung des Lehrplans, des Lesens und der Sprache im Physikunterricht liefern.