Am 30. Juni 2025 fand das Konsortiumstreffen des Doktoratsprogramms LeSeDi an der Pädagogischen Hochschule Steiermark statt. Das Treffen wurde von HS-Prof.in Mag.a Dr.in Konstanze Edstadler und Univ.-Prof.in Dr.phil.in Barbara Gasteiger-Klicpera eröffnet und bot einen intensiven Austausch über die Doktoratsprojekte. Die sechs Dissertant:innen zeigten Einblick in den aktuellen Stand der Projekte.
Iris Knapp ging in ihrer Präsentation vom mehrsprachigen Klassenzimmer aus und untersuchte, wie die positiv formulierten Inhalte des Lehrplans des Faches Physik im Umgang mit Mehrsprachigkeit praktisch in der Sekundarstufe ankommen. Sie berichtete außerdem über den Stand ihrer Publikationen, die sich überwiegend bereits im Begutachtungsverfahren befinden.
Elisabeth Herunter stellte die Methode des Design-Based Research vor, die sie zur Überarbeitung ihrer Fortbildungsreihe im Herbst nutzt. Ausgehend von den Rückmeldungen der Teilnehmenden, den Erhebungen und Einblicken in der ersten Durchführung stand die Frage im Zentrum, ob sich die Handlungskompetenz der Teilnehmenden über die Bearbeitung von Fallvignetten erfassen lässt.
Fabian Feyertag präsentierte erste Ergebnisse seiner abgeschlossenen Interventionsstudie, unter anderem zum Fragebogen für Schüler:innen, sowie Stundenbeobachtungen zum Einsatz differenzierter Lesematerialien. Zudem berichtete er von der Möglichkeit einer internationalen Zusammenarbeit zwischen Graz (Uni Graz, PPH Augustinum) und Deutschland (Uni Berlin) im Rahmen möglicher Abschlussarbeiten im Projektkontext.
Max Barth informierte über seine Arbeit zu experimentellen Einzelfallstudien, in der er zwei Meta-Analysen zur Effektivität zweier Interventionsansätze (Phonics Instruction, Sight Word Reading) zur Leseförderung durchführt. Neben der laufenden Publikation thematisierte er Herausforderungen bei der Qualitätsbewertung solcher Studien und präsentierte mögliche Items zur Einstufung dieser. Abschließend regte eine Diskussion über geeignete Fachzeitschriften an.
Andrea Kogler zeigte erste Ergebnisse ihrer Interventionsstudie mit Schüler:innen, die sowohl Lese- als auch sozial-emotionale Schwierigkeiten aufweisen. In den Mittelpunkt stellte sie dabei die Frage, warum einzelne Kinder unterschiedlich stark von der Förderung profitieren, sowie die ethische Verantwortung beim Umgang mit der Rückmeldung von Forschungsdaten, die sich möglicherweise auf die Ergebnisse auswirken können.
Lukas Hauser präsentierte vorläufige Ergebnisse seiner ersten Studie. Dabei ging er der Frage nach, inwiefern bilinguale Schüler:innen orthografisches Wissen nutzen, um bestimmte Buchstabenabfolgen lesen zu können. Weiterführend stellte er den Plan und die nächsten Schritte seiner zweiten Studie vor. Besonders diskutiert wurde die Frage, wie mehrsprachiges Forschungsmaterial entwickelt werden kann.
Das Treffen bot vielfältige Einblicke in die laufenden Arbeiten. Abschließend konnten weitere (internationale) Disseminationsmöglichkeiten besprochen werden. Wir freuen uns bereits auf das nächste gemeinsame Treffen im Wintersemester!